QUATEMAR –
Qualifizierte Therapieaufnahmeförderung nach Empfehlung einer ambulanten Richtlinienpsychotherapie
Sind Sie aktuell auf der Suche nach einem Therapieplatz und mit langen Wartezeiten konfrontiert? Waren Sie schon bei einer psychotherapeutischen Sprechstunde? Wir bieten Ihnen in dieser herausfordernden Zeit Unterstützung in Form einer App und einem Tele-Coaching oder einer Webseite!
Sie haben Interesse an einer Studienteilnahme bei QUATEMAR?
Hier finden Sie weitere Informationen zur Studie und zur Anmeldung bei der Studie. Sie können für Ihre Teilnahme an den wissenschaftlichen Befragungen bis zu 100 Euro Aufwandsentschädigung bekommen (Teilnahme 1. Befragung 30 Euro, Teilnahme 2. Befragung 30 Euro, Teilnahme 3. Befragung 40 Euro). Weitere Informationen finden Sie auf unserem Flyer.
Zugangsvoraussetzungen Studienteilnahme
Einschlusskriterien
- Mindestens 18 Jahre alt
- Teilnahme an einer psychotherapeutischen Sprechstunde und Erhalt eines PTV-11 Formulars mit Empfehlung für einer ambulante Psychotherapie
- Zugang zu einem Smartphone
- Versichert bei einer der folgenden Krankenkassen:
- BAHN-BKK
- BERGISCHE KRANKENKASSE
- BKK B. Braun Aesculap
- BKK Schwarzwald-Baar-Heuberg
- BKK Werra-Meissner
- Heimat Krankenkasse
- IKK classic
- IKK Südwest
- Mercedes-Benz BKK
- Merck BKK
- mkk – meine krankenkasse
- Mobil Krankenkasse
- SBK Siemens-Betriebskrankenkasse
- vivida BKK
Ausschlusskriterien
- Akute suizidale Krisen
- Akute psychotische Symptome
- Beginn einer Psychotherapie innerhalb der nächsten 4 Wochen
- Unüberwindbare sprachliche oder neurokognitive Barrieren
Informationen für Psychotherapeut:innen
Viele Psychotherapeut:innen kennen die Problematik, dass Sie zwar ein psychotherapeutisches Erstgespräch anbieten können, aber leider selbst keine freien Therapieplätze haben. An diesem Punkt setzt das QUATEMAR-Projekt an und bietet Betroffenen Unterstützung bei der Therapieplatzsuche und Überbrückung der Wartezeit.
Wenn Sie Interesse haben, als Psychotherapeut:in am Projekt mitzuwirken oder das Projekt weiterempfehlen möchten, können Sie uns gerne per Email kontaktieren (studie-quatemar@fau.de). Auf dem Informationsblatt finden Sie kurz beschrieben, wie Sie QUATEMAR in Ihrer Sprechstunde weiterempfehlen können.
Hintergrund
Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist ein Viertel der Weltbevölkerung einmal im Leben von einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung betroffen. Im Krankheitsfall sollte eine Behandlung zügig, d. h. innerhalb einer Wartezeit von vier Wochen erfolgen. Wartezeiten von sechs Monaten und sogar über einem Jahr sind jedoch keine Seltenheit. Damit steigt das Risiko einer Verschlechterung der Erkrankung oder der Entwicklung von Folgestörungen, was Betroffene unnötig belastet und zu höheren Gesundheitskosten führt.
Projektbeschreibung
Für Betroffene, die kurzfristig keine Aussicht auf einen Therapieplatz haben, sieht QUATEMAR eine telemedizinische Begleitung vor. Sie erhalten sechs bis zwölf 30-minütige Tele-Coachings, bei denen sie sich mit einer virtuell zugeschalteten therapierenden Person austauschen können. Zu den behandelten Themen zählen z. B. die Planung und Umsetzung der Suche nach einem Therapieplatz sowie dabei auftretende Probleme und Lösungsansätze. Außerdem erhalten sie Informationen in Form von Texten, Audios und Videos über eine App. Diese sollen Unterstützung im Falle längerer Wartezeiten und Hilfe beim Umgang mit der entstehenden Belastung aufgrund der Erkrankung bieten.
Die Projektbeteiligten werten mithilfe von Fragebögen, Interviews und Daten der Krankenkassen zu den angefallenen Gesundheitskosten aus, wie sich die Begleitung durch QUATEMAR auswirkt. Dabei wird u. a. ermittelt, wie es um die Symptombelastung und Lebensqualität bestellt ist und ob die Betroffenen besser mit ihren krankheitsbedingten Problemen und Emotionen umgehen können. Außerdem wird untersucht, ob die Betroffenen motivierter nach einem Therapieplatz suchen und weniger lange auf einen solchen Platz warten müssen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 2,3 Millionen Euro durch den Innovationsauschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.
Im Erfolgsfall kann das Projekt aufzeigen, wie von übermäßig langer Wartezeit betroffene Personen bestmöglich bei der Suche nach einem Therapieplatz sowie bei der Stabilisierung ihres psychischen Gesundheitszustandes während unvermeidbarer Wartezeiten unterstützt werden können. So könnte QUATEMAR zu einer besseren Lebensqualität der Betroffenen und zu verringerten Gesundheitskosten beitragen.
Fördergeber
Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ist ein zentrales Instrument, um neue Wege in der Gesundheitsversorgung zu erproben und die Qualität der medizinischen Betreuung in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Seit seiner Einführung im Jahr 2016 hat der Fonds bereits zahlreiche Projekte gefördert, die innovative Ansätze wissenschaftlich evaluieren und in der Versorgungspraxis etablieren. Ziel ist es, durch gezielte Förderung von Forschung und Praxisprojekten die Patientenversorgung effizienter, patientenorientierter und zukunftsweisend zu gestalten.
Hier finden Sie weitere Informationen zum G-BA https://www.g-ba.de/ und zum Innovationsfonds https://innovationsfonds.g-ba.de/.
Bei der Rekrutierung erhalten wir Unterstützung von:
https://www.psychic.de
https://www.depression-diskussion.de
https://www.trennungsschmerzen.de
Projektleitung
Prof. Dr. Matthias Berking
Projektmitarbeitende
Jennifer Kulke, M. Sc., Catharina Lang, M. Sc.
Aktueller Stand
Rekrutierung
Förderung
2,3 Mio. € durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)

Konsortialführung
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Prof. Dr. Matthias Berking)
Kooperationen
Das Center for Clinical Studies (CCS) des Universitätsklinikums Erlangen ist der unabhängige Evaluator der Wirksamkeit dieser Studie. Der Lehrstuhl für Diagnostik, Methodenlehre und Rechtspsychologie der FAU hat die Aufgabe der Clearingstelle im Projekt. Das Deutsche Medizinische Rechenzentrum ist an der Modellierung der Abrechnungsdaten beteiligt. Die mentalis GmbH stellt die App sowie das Coaching für die Intervention zur Verfügung. Die beteiligten Krankenkassen (Bahn BKK, BERGISCHE KRANKENKASSE, BKK B. Braun Aesculap, BKK Schwarzwald-Baar-Heuberg, BKK Werra-Meissner, GWQ ServicePlus AG, Heimat BKK, IKK classic, IKK Südwest, Mercedes-Benz BKK, Merck BKK, Mobil Krankenkasse, mkk, SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, vivida BKK) ermöglichen ihren Versicherten die Teilnahme an der Studie und stellen Gesundheitsdaten für die gesundheitsökonomische Evaluation bereit.